Am Ende, da kommt der große Knall. Über acht Bände hat sich
die „Vanguard“-Saga erstreck. Nun kommt die Reihe um die umkämpfte Raumstation
zu einem furiosen Finale.
Der Band beginnt mit den Worten, mit denen der Vorgängerband
geendet hat: „Ich war bis zum Ende da, Kumpel. Bis zum bitteren, blutigen
Ende.“ Wenn der Reporter Tim Pennington dies zum ehemaligen Kommandanten der
Station Diego Reyes sagt, dann ahnt der Leser schon, dass die Operation der
Sternenflotte in der Taurus-Region, die der Entschlüsselung der uralten
Shedai-Technologie dienen sollte, zu keinem guten Ende gekommen ist. Die beiden
Veteranen der Serie unterhalten sich am Kaminfeuer und rahmen wie schon im
Vorgängerband die Handlung ein.
Seit dem siebten Band „Das jüngste Gericht“ hat sich die
Lage in der umkämpften Raumregion weiter zugespitzt. Die Shedai, die hier vor
Urzeiten den Raum beherrschten, sind zurückgekehrt, um Rache zu fordern und wieder
ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen. Die ganze Hoffnung der Föderation liegt
auf einer Waffentechnik des untergegangenen T’Kon-Imperiums, welche durch das
kleine Spähschiff Sagittarius ausfindig gemacht wird. Mit dieser Technik
ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, nicht nur in Bezug auf den Krieg gegen
die Shedai, sondern auch auf anderen Gebieten. Das Sternenflottenkommando sieht
Einsatzarten, die so gar nichts mit der friedlichen Erforschung des Weltraums
zu tun haben. Die Falken bei der Admiralität, die auf eine Wunderwaffe im Kampf
gegen Romulaner, Klingonen und Tholianer hoffen, richten ihre Aufmerksamkeit
auf die Raumstation. Dabei setzen sich die hohen Herren auch rücksichtslos über
die Bedenken und Proteste der Vanguard-Besatzung hinweg. Dass eine solche
Hybris nicht ungesühnt bleiben kann, versteht sich von selbst.
Die Tholianer, deren Schicksal schon immer auf unheimliche
Weise mit den Shedai verknüpft war, bewegen sich am Rande des Wahnsinns. Sie
bereiten einen vernichtenden Schlag gegen die Raumstation vor, um die
Sternenflotte zu stoppen, falls diese nicht von ihren unseligen Experimenten
ablässt. Diese Drohung schwebt wie ein Damoklesschwert über der Raumstation.
Aber auch die Klingonen und die Romulaner haben nach wie vor ein reges Interesse
an der Taurus-Region. Ein klingonischer Verräter nutzt erfolgreich das Wissen
der Klingonen über die Shedai als Einsatz für ein verhängnisvolles Geschäft mit
den Romulanern.
Währenddessen kehrt die U.S.S. Enterprise zur Raumstation
Vanguard zurück. Kirk und Co. haben gerade das Rätsel um die im Vorgängerband
verschollene U.S.S. Defiant gelöst und kommen gerade recht, um in die
Geschehnisse einzugreifen. Aber auch Captain Kirk und Spock vermögen den
gordischen Knoten nicht zu entwirren, zu
dem sich die Handlung verwoben hat. Es wird also Zeit für einen sauberen
Schnitt. Der Autor löst umsichtig alle verbliebenen Handlungsstränge auf. So bleiben
nur wenige offene Fragen bestehen. Die Geschichte selbst ist wieder einmal sehr
gut in den Kanon eingepasst. Viele etablierte Fakten sind hier plausibel
eingebaut und verleihen der gesamten Handlung Tiefe.
Der Titel des Bandes ließ mich schmunzeln, denn er kam mir
seltsam bekannt vor. Als ich 2006 anfing, für den Ringboten Rezensionen zu
verfassen, war ein „Star Trek: The Next Generation“-Roman von Heyne eines
meiner ersten Besprechungsobjekte. Der Roman trug ebenfalls den Titel „Sturm
auf den Himmel“. Der Titel und der generelle gemeinsame Hintergrund sind
allerdings die einzigen Gemeinsamkeiten.
Fazit: Die Serie um die Raumstation Vanguard findet hier ein
passendes und sehr spannendes Finale. Das teilweise brutale Aussortieren der
Protagonisten markiert das radikale Ende der Saga und hinterlässt schmerzliche
Lücken. Am Ende bleibt der Status Quo erhalten und die Welt des Kanons kann
sich weiter drehen, als ob nie etwas geschehen wäre. Der Leser wird jedoch
viele offizielle Ereignisse mit etwas anderen Augen sehen. Das hat mit sehr gefallen.
Das Buch ist als letzter Band natürlich nicht dazu geeignet, um einzusteigen.
Es ist aber ein guter Zeitpunkt, um noch einmal die gesamte Serie in einem
Rutsch durchzulesen.
Star Trek – Vanguard 8: Sturm auf den Himmel
Film/Serien-Roman
David Mack
Cross Cult
2012
ISBN: 978-3864250347
409 S., Taschenbuch, deutsch
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