Montag, 4. Mai 2015

Star Trek – Vanguard 8: Sturm auf den Himmel

Am Ende, da kommt der große Knall. Über acht Bände hat sich die „Vanguard“-Saga erstreck. Nun kommt die Reihe um die umkämpfte Raumstation zu einem furiosen Finale.

Der Band beginnt mit den Worten, mit denen der Vorgängerband geendet hat: „Ich war bis zum Ende da, Kumpel. Bis zum bitteren, blutigen Ende.“ Wenn der Reporter Tim Pennington dies zum ehemaligen Kommandanten der Station Diego Reyes sagt, dann ahnt der Leser schon, dass die Operation der Sternenflotte in der Taurus-Region, die der Entschlüsselung der uralten Shedai-Technologie dienen sollte, zu keinem guten Ende gekommen ist. Die beiden Veteranen der Serie unterhalten sich am Kaminfeuer und rahmen wie schon im Vorgängerband die Handlung ein.

Seit dem siebten Band „Das jüngste Gericht“ hat sich die Lage in der umkämpften Raumregion weiter zugespitzt. Die Shedai, die hier vor Urzeiten den Raum beherrschten, sind zurückgekehrt, um Rache zu fordern und wieder ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen. Die ganze Hoffnung der Föderation liegt auf einer Waffentechnik des untergegangenen T’Kon-Imperiums, welche durch das kleine Spähschiff Sagittarius ausfindig gemacht wird. Mit dieser Technik ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, nicht nur in Bezug auf den Krieg gegen die Shedai, sondern auch auf anderen Gebieten. Das Sternenflottenkommando sieht Einsatzarten, die so gar nichts mit der friedlichen Erforschung des Weltraums zu tun haben. Die Falken bei der Admiralität, die auf eine Wunderwaffe im Kampf gegen Romulaner, Klingonen und Tholianer hoffen, richten ihre Aufmerksamkeit auf die Raumstation. Dabei setzen sich die hohen Herren auch rücksichtslos über die Bedenken und Proteste der Vanguard-Besatzung hinweg. Dass eine solche Hybris nicht ungesühnt bleiben kann, versteht sich von selbst.

Die Tholianer, deren Schicksal schon immer auf unheimliche Weise mit den Shedai verknüpft war, bewegen sich am Rande des Wahnsinns. Sie bereiten einen vernichtenden Schlag gegen die Raumstation vor, um die Sternenflotte zu stoppen, falls diese nicht von ihren unseligen Experimenten ablässt. Diese Drohung schwebt wie ein Damoklesschwert über der Raumstation. Aber auch die Klingonen und die Romulaner haben nach wie vor ein reges Interesse an der Taurus-Region. Ein klingonischer Verräter nutzt erfolgreich das Wissen der Klingonen über die Shedai als Einsatz für ein verhängnisvolles Geschäft mit den Romulanern.

Währenddessen kehrt die U.S.S. Enterprise zur Raumstation Vanguard zurück. Kirk und Co. haben gerade das Rätsel um die im Vorgängerband verschollene U.S.S. Defiant gelöst und kommen gerade recht, um in die Geschehnisse einzugreifen. Aber auch Captain Kirk und Spock vermögen den gordischen Knoten nicht zu entwirren,  zu dem sich die Handlung verwoben hat. Es wird also Zeit für einen sauberen Schnitt. Der Autor löst umsichtig alle verbliebenen Handlungsstränge auf. So bleiben nur wenige offene Fragen bestehen. Die Geschichte selbst ist wieder einmal sehr gut in den Kanon eingepasst. Viele etablierte Fakten sind hier plausibel eingebaut und verleihen der gesamten Handlung Tiefe.

Der Titel des Bandes ließ mich schmunzeln, denn er kam mir seltsam bekannt vor. Als ich 2006 anfing, für den Ringboten Rezensionen zu verfassen, war ein „Star Trek: The Next Generation“-Roman von Heyne eines meiner ersten Besprechungsobjekte. Der Roman trug ebenfalls den Titel „Sturm auf den Himmel“. Der Titel und der generelle gemeinsame Hintergrund sind allerdings die einzigen Gemeinsamkeiten.

Fazit: Die Serie um die Raumstation Vanguard findet hier ein passendes und sehr spannendes Finale. Das teilweise brutale Aussortieren der Protagonisten markiert das radikale Ende der Saga und hinterlässt schmerzliche Lücken. Am Ende bleibt der Status Quo erhalten und die Welt des Kanons kann sich weiter drehen, als ob nie etwas geschehen wäre. Der Leser wird jedoch viele offizielle Ereignisse mit etwas anderen Augen sehen. Das hat mit sehr gefallen. Das Buch ist als letzter Band natürlich nicht dazu geeignet, um einzusteigen. Es ist aber ein guter Zeitpunkt, um noch einmal die gesamte Serie in einem Rutsch durchzulesen.

Star Trek – Vanguard 8: Sturm auf den Himmel
Film/Serien-Roman
David Mack
Cross Cult 2012
ISBN: 978-3864250347
409 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80


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