Sonntag, 10. Mai 2015

Planet der Affen: Feuersturm – Die Vorgeschichte

Mit dem Film „Prevolution“ erfuhr das „Planet der Affen“-Franchise eine unerwartete Neuauflage, die in dem Film „Revolution“ eine Fortsetzung findet. Damit der Fan auch zusätzliche Informationen erhält, gibt es mit dem vorliegenden Roman eine sehr gelungene Geschichte, welche beide Filme miteinander verbindet.

Bücher zu Filmen sind eine Ware, über die man geteilter Meinung sein kann. Viele Leser fragen sich, ob es Sinn macht, ein Buch noch zu lesen, wenn man den Inhalt in ansprechender Weise auf der großen Leinwand serviert bekommen hat. Oft zeigen die Romane die Schwächen eines Plots viel stärker, als auf der Leinwand ersichtlich ist, wo Bilder und Spezialeffekte diese kaschieren können.

Der Roman aus der Feder von Greg Keyes geht einen anderen Weg. Er ist ein Bindeglied zwischen den Kinofilmen „Prevolution“ und „Revolution“, der auch als Geschichte für sich allein genommen als sehr packend und auch verstörend herüberkommt.

Die Handlung setzt kurz nach den Ereignissen des ersten Kinofilms ein und verfolgt zwei gegenläufige Handlungen. Die erste beschreibt den Ausbruch der unheilbaren Affengrippe und den nachfolgenden Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation. Die Gesellschaft zerfällt binnen weniger Tage auf tragische und brutale Weise, während die Institutionen der Situation hilflos gegenüberstehen und verängstigte Menschen und Fanatiker sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Im Gegensatz dazu entwickeln die Affen unter Caesars Führung zur gleichen Zeit eine primitive Gesellschaft mit zunehmender Kooperation zwischen den einzelnen Affenrassen. Kooperation ist auch für die Affen bitter nötig, denn der Konzern, der hinter dem ursprünglichen Projekt stand, das Caesars Mutation verursachte, jagt die Affen gnadenlos, auch um seine Verstrickung in die Angelegenheit mit der Affengrippe zu vertuschen.

Die Charaktere, von denen die meisten extra für den vorliegenden Roman erdacht wurden, sind authentisch und glaubwürdig. Vor allem der Söldner Malakai und die Zoologin Clancy, aber auch der Reporter David Flynn und die Ärztin Talia, werden lebendig geschildert und verfügen über nachvollziehbare Motivationen. Man sollte sich jedoch nicht zu sehr an diese Persönlichkeiten gewöhnen, die meisten Menschen werden den Verlauf der Handlung nicht überleben. Die Affen haben es da etwas besser. Neben Ceasar wird hier der halb blinde Schimpanse Koba als Protagonist eingeführt, der ebenfalls über eine gesteigerte Intelligenz verfügt und mittels Zeichensprache kommunizieren kann. Keyes bereichert die Handlung immer wieder durch sehr intensive Rückblicke in die Vergangenheit von Koba und Malakai. Beide Personen sind von ihrer Vergangenheit gezeichnet. In den jeweiligen Handlungssträngen nehmen sie jeweils die Rolle einer tragischen Figur ein.

Fazit: „Feuersturm“ ist ein sehr gut geschriebener, sehr intensiver Roman, dessen Lektüre nicht nur kurzweilig, sondern auch anspruchsvoll ist. Der Autor hat hier, soweit es mich betrifft, alles richtig gemacht. Das Buch ist ein Bindeglied zwischen den beiden Filmen und nicht nur für Fans geeignet. Besonders eindrücklich wird der Zerfall der menschlichen Zivilisation beschrieben.

Planet der Affen: Feuersturm - Die Vorgeschichte
Film/Serien-Roman
Greg Keyes
Cross Cult 2014
ISBN: 9783864254260
360 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80


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