Mit dem Film „Prevolution“ erfuhr das „Planet der
Affen“-Franchise eine unerwartete Neuauflage, die in dem Film „Revolution“ eine
Fortsetzung findet. Damit der Fan auch zusätzliche Informationen erhält, gibt
es mit dem vorliegenden Roman eine sehr gelungene Geschichte, welche beide
Filme miteinander verbindet.
Bücher zu Filmen sind eine Ware, über die man geteilter
Meinung sein kann. Viele Leser fragen sich, ob es Sinn macht, ein Buch noch zu
lesen, wenn man den Inhalt in ansprechender Weise auf der großen Leinwand
serviert bekommen hat. Oft zeigen die Romane die Schwächen eines Plots viel
stärker, als auf der Leinwand ersichtlich ist, wo Bilder und Spezialeffekte
diese kaschieren können.
Der Roman aus der Feder von Greg Keyes geht einen anderen
Weg. Er ist ein Bindeglied zwischen den Kinofilmen „Prevolution“ und
„Revolution“, der auch als Geschichte für sich allein genommen als sehr packend
und auch verstörend herüberkommt.
Die Handlung setzt kurz nach den Ereignissen des ersten
Kinofilms ein und verfolgt zwei gegenläufige Handlungen. Die erste beschreibt
den Ausbruch der unheilbaren Affengrippe und den nachfolgenden Zusammenbruch
der menschlichen Zivilisation. Die Gesellschaft zerfällt binnen weniger Tage
auf tragische und brutale Weise, während die Institutionen der Situation
hilflos gegenüberstehen und verängstigte Menschen und Fanatiker sich
gegenseitig an die Gurgel gehen. Im Gegensatz dazu entwickeln die Affen unter
Caesars Führung zur gleichen Zeit eine primitive Gesellschaft mit zunehmender
Kooperation zwischen den einzelnen Affenrassen. Kooperation ist auch für die
Affen bitter nötig, denn der Konzern, der hinter dem ursprünglichen Projekt
stand, das Caesars Mutation verursachte, jagt die Affen gnadenlos, auch um
seine Verstrickung in die Angelegenheit mit der Affengrippe zu vertuschen.
Die Charaktere, von denen die meisten extra für den
vorliegenden Roman erdacht wurden, sind authentisch und glaubwürdig. Vor allem
der Söldner Malakai und die Zoologin Clancy, aber auch der Reporter David Flynn
und die Ärztin Talia, werden lebendig geschildert und verfügen über
nachvollziehbare Motivationen. Man sollte sich jedoch nicht zu sehr an diese
Persönlichkeiten gewöhnen, die meisten Menschen werden den Verlauf der Handlung
nicht überleben. Die Affen haben es da etwas besser. Neben Ceasar wird hier der
halb blinde Schimpanse Koba als Protagonist eingeführt, der ebenfalls über eine
gesteigerte Intelligenz verfügt und mittels Zeichensprache kommunizieren kann.
Keyes bereichert die Handlung immer wieder durch sehr intensive Rückblicke in
die Vergangenheit von Koba und Malakai. Beide Personen sind von ihrer
Vergangenheit gezeichnet. In den jeweiligen Handlungssträngen nehmen sie
jeweils die Rolle einer tragischen Figur ein.
Fazit: „Feuersturm“ ist ein sehr gut geschriebener, sehr
intensiver Roman, dessen Lektüre nicht nur kurzweilig, sondern auch
anspruchsvoll ist. Der Autor hat hier, soweit es mich betrifft, alles richtig
gemacht. Das Buch ist ein Bindeglied zwischen den beiden Filmen und nicht nur
für Fans geeignet. Besonders eindrücklich wird der Zerfall der menschlichen
Zivilisation beschrieben.
Planet der Affen: Feuersturm - Die Vorgeschichte
Film/Serien-Roman
Greg Keyes
Cross Cult
2014
ISBN: 9783864254260
360 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80
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