„Die Borg kommen! Die Borg kommen!” Dieses Zitat musste ich
einfach aus dem Roman entnehmen. Aber Vorsicht! wer hier einen Aufguss des
Borgthemas erwartet, der wird überrascht werden. Diesmal ist (fast) alles
anders …
„Das Buch ist der Hammer“, sagte Bernd Perplies, der
Redakteur des Ringboten, als mir das Rezensionsexemplar in die Hand drückte. Da
diese Einschätzung von demjenigen kommt, der das Buch übersetzt hat, war ich
etwas skeptisch. Obwohl Bernd absolut nicht zu denjenigen zählt, die sich
selbst oder jemanden unverdient über den grünen Klee loben.
Tja, was soll ich sagen … Das Buch ist wirklich der Hammer, und Bernd hat absolut nicht übertrieben.
„Heldentod“ greift die Thematik aus dem zweiten Band der Reihe „Widerstand“ auf. Die Handlung führt zurück zum Borgkubus, der von Picard und der Enterprise nach den Ereignissen in „Widerstand“ zu Untersuchungszwecken zurückgelassen wurde. Aber diesmal ist alles anders. Mit einem Mal greifen die Borg wieder die Föderation an, mit neuen ungeahnten Techniken setzten sie der Sternenflotte zu. Das Ziel ist natürlich wieder die Erde, und um diese zu retten, müssen einige ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen werden.
Picard sieht sich einmal mehr dazu gezwungen die Befehle der Sternenflotte zu missachten, um die Borg aufhalten zu können. Diese Vorgehensweise treibt einen Keil zwischen die Besatzungsmitglieder der Enterprise, da vor allem die neuen Besatzungsmitglieder dem Captain nicht so vertrauen, wie die alten Weggefährten wie Worf und Geordi LaForge. Leider ist dabei besonders die Position von T’Lana, der vulkanischen Counselor, nicht ganz nachvollziehbar – weder von der Logik, noch irgendwie anders. Einzig der Begriff Kadavergehorsam kommt mir da in den Sinn. Das auf diese „Unstimmigkeiten“ folgende Intermezzo, welches sich schließlich zu einer handfesten Meuterei entwickelt, hätte sich der Autor sparen können. Es bringt die Haupthandlung nicht voran.
Peter David, einer der Altmeister der „Star Trek“-Romane, setzt mit dem vierten Band der Romane, die in der Zeit nach den Ereignissen des Kinofilms „Nemesis“ spielen, ein Zeichen. Zum einen wird gleich am Anfang einer im offiziellen Kanon fest verankerten Persönlichkeit ein grauenhaftes Schicksal beschert. Zum anderen wird hier nicht eine übliche Borggeschichte in Szene gesetzt.
Denn die Borg haben die nächste Sprosse ihrer Evolution erklommen und damit ein völlig neues Szenario geschaffen. Peter David hat die bisherigen Konzepte weiterentwickelt. Assimilieren ist Geschichte – was die Borg jetzt anstellen, übertrifft die kühnsten Vorstellungen und schlimmsten Befürchtungen.
Neben Seven of Nine haben noch sehr viele „Gaststars“ ihren Auftritt, mit denen ich nie wirklich nicht gerechnet hätte, unter anderem ein gewisser Vulkanier, der bereits mit Captain Kirk zusammen die Galaxis unsicher – pardon: sicher – gemacht hat. Außerdem bekommt noch Davids Eigenschöpfung, Captain Calhoun, ein paar schöne Auftritte. Alles ist schön und mit dem bei Peter David bekannten staubtrockenen Humor umgesetzt, der auch in der Übersetzung nicht auf der Strecke bleibt.
Im Gegensatz zu den früheren Romanen wird dieses Mal am Ende die Ausgangssituation nicht wieder hergestellt. So nimmt die Geschichte hier eine dramatische Entwicklung, die in den Romanen zuvor einfach nicht möglich gewesen wäre. Zum Ende gibt es dann auch ein paar handfeste Überraschungen.
Die TNG-Relauchserie, die meiner Meinung nach nicht sehr überzeugend begann, konnte sich mit jedem Roman steigern. „Heldentod“ stellt den vorläufigen Höhepunkt der Reihe dar. Ich bin sehr gespannt, was uns Teil 5, „Mehr als die Summe“ bringt. Die Messlatte liegt jedenfalls jetzt sehr hoch.
Im Anhang stellt sich Julian Wangler philosophischen Fragen zu den Borg: Wo kommen sie her? Weshalb und seit wann assimilieren sie fremde Spezies? Und noch einige andere. Der Leser wird diese Fragen selbst beantwortet bekommen. Denn „Heldentod“ bereitet nur den Boden für die aktuelle „Star Trek: Destiny“-Reihe, in deren Verlauf die Borg erneut die Föderation ins Visier nehmen.
Fazit: Mit „Heldentod“ setzt Altmeister Peter David in der Übersetzung von Bernd Perplies einen Paukenschlag, der das eherne „Star Trek“-Franchise in seinen Grundfesten erschüttert. Mit dem „Ableben“ eines im Kanon etablierten Hauptprotagonisten werden auch die Karten für die anderen Akteure neu gemischt. So bedrohlich wie hier ist die Gefahr durch die Borg noch nie in Szene gesetzt worden. Einzig die Unstimmigkeiten zwischen den neuen und alten Besatzungsmitgliedern der Enterprise wirkten auf mich zu gekünstelt. Ansonsten gilt: Dieser Roman ist ein absolutes Muss für jeden Fan. Die Messlatte ist ziemlich hoch angelegt. Es bleibt abzuwarten, ob die nachfolgenden Bände an die hier gebotene Qualität anknüpfen können.
Tja, was soll ich sagen … Das Buch ist wirklich der Hammer, und Bernd hat absolut nicht übertrieben.
„Heldentod“ greift die Thematik aus dem zweiten Band der Reihe „Widerstand“ auf. Die Handlung führt zurück zum Borgkubus, der von Picard und der Enterprise nach den Ereignissen in „Widerstand“ zu Untersuchungszwecken zurückgelassen wurde. Aber diesmal ist alles anders. Mit einem Mal greifen die Borg wieder die Föderation an, mit neuen ungeahnten Techniken setzten sie der Sternenflotte zu. Das Ziel ist natürlich wieder die Erde, und um diese zu retten, müssen einige ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen werden.
Picard sieht sich einmal mehr dazu gezwungen die Befehle der Sternenflotte zu missachten, um die Borg aufhalten zu können. Diese Vorgehensweise treibt einen Keil zwischen die Besatzungsmitglieder der Enterprise, da vor allem die neuen Besatzungsmitglieder dem Captain nicht so vertrauen, wie die alten Weggefährten wie Worf und Geordi LaForge. Leider ist dabei besonders die Position von T’Lana, der vulkanischen Counselor, nicht ganz nachvollziehbar – weder von der Logik, noch irgendwie anders. Einzig der Begriff Kadavergehorsam kommt mir da in den Sinn. Das auf diese „Unstimmigkeiten“ folgende Intermezzo, welches sich schließlich zu einer handfesten Meuterei entwickelt, hätte sich der Autor sparen können. Es bringt die Haupthandlung nicht voran.
Peter David, einer der Altmeister der „Star Trek“-Romane, setzt mit dem vierten Band der Romane, die in der Zeit nach den Ereignissen des Kinofilms „Nemesis“ spielen, ein Zeichen. Zum einen wird gleich am Anfang einer im offiziellen Kanon fest verankerten Persönlichkeit ein grauenhaftes Schicksal beschert. Zum anderen wird hier nicht eine übliche Borggeschichte in Szene gesetzt.
Denn die Borg haben die nächste Sprosse ihrer Evolution erklommen und damit ein völlig neues Szenario geschaffen. Peter David hat die bisherigen Konzepte weiterentwickelt. Assimilieren ist Geschichte – was die Borg jetzt anstellen, übertrifft die kühnsten Vorstellungen und schlimmsten Befürchtungen.
Neben Seven of Nine haben noch sehr viele „Gaststars“ ihren Auftritt, mit denen ich nie wirklich nicht gerechnet hätte, unter anderem ein gewisser Vulkanier, der bereits mit Captain Kirk zusammen die Galaxis unsicher – pardon: sicher – gemacht hat. Außerdem bekommt noch Davids Eigenschöpfung, Captain Calhoun, ein paar schöne Auftritte. Alles ist schön und mit dem bei Peter David bekannten staubtrockenen Humor umgesetzt, der auch in der Übersetzung nicht auf der Strecke bleibt.
Im Gegensatz zu den früheren Romanen wird dieses Mal am Ende die Ausgangssituation nicht wieder hergestellt. So nimmt die Geschichte hier eine dramatische Entwicklung, die in den Romanen zuvor einfach nicht möglich gewesen wäre. Zum Ende gibt es dann auch ein paar handfeste Überraschungen.
Die TNG-Relauchserie, die meiner Meinung nach nicht sehr überzeugend begann, konnte sich mit jedem Roman steigern. „Heldentod“ stellt den vorläufigen Höhepunkt der Reihe dar. Ich bin sehr gespannt, was uns Teil 5, „Mehr als die Summe“ bringt. Die Messlatte liegt jedenfalls jetzt sehr hoch.
Im Anhang stellt sich Julian Wangler philosophischen Fragen zu den Borg: Wo kommen sie her? Weshalb und seit wann assimilieren sie fremde Spezies? Und noch einige andere. Der Leser wird diese Fragen selbst beantwortet bekommen. Denn „Heldentod“ bereitet nur den Boden für die aktuelle „Star Trek: Destiny“-Reihe, in deren Verlauf die Borg erneut die Föderation ins Visier nehmen.
Fazit: Mit „Heldentod“ setzt Altmeister Peter David in der Übersetzung von Bernd Perplies einen Paukenschlag, der das eherne „Star Trek“-Franchise in seinen Grundfesten erschüttert. Mit dem „Ableben“ eines im Kanon etablierten Hauptprotagonisten werden auch die Karten für die anderen Akteure neu gemischt. So bedrohlich wie hier ist die Gefahr durch die Borg noch nie in Szene gesetzt worden. Einzig die Unstimmigkeiten zwischen den neuen und alten Besatzungsmitgliedern der Enterprise wirkten auf mich zu gekünstelt. Ansonsten gilt: Dieser Roman ist ein absolutes Muss für jeden Fan. Die Messlatte ist ziemlich hoch angelegt. Es bleibt abzuwarten, ob die nachfolgenden Bände an die hier gebotene Qualität anknüpfen können.
Star Trek TNG: Heldentod
Film/Serien-Roman
Peter David
Cross Cult 2010
ISBN: 978-3941248-64-9
358 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80
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