Dienstag, 12. Mai 2015

Star Trek – Frohe klingonische WeiHnach’t

Manche werden sich wundern, dass an dieser Stelle im Wonnemonat Mai ein Buch vorgestellt wird, dass sich besonders gut unter einem geschmückten Baum machen würde. Zum einen habe ich diese Rezensionen bereits beim Ringboten-Online Mitte Dezember 2014 veröffentlicht. Und zum anderen ist es ein evidentes Zeichen dafür, wie sehr ich diesen Blog bisher vernachlässigt habe...


In diesem Buch werden die Klingonen in den Mittelpunkt der Weihnachtsgeschichte gestellt. Viele vertraute Bräuche bekommen einen „klingonischen“ Einschlag. Einschließlich eines Klingolaus mit ausfahrbaren Klauen, Tribbles in den Stiefeln unartiger klingonischer Jungen und Mädchen und der beseelten Feiertagswärme einer heißen Tasse gewürzten Blutweins. Was braucht der Fan mehr, um in Weihnachtsstimmung zu kommen …

Es gibt schon seltsame Blüten, die ein Franchise treiben kann. Zum Fest der Liebe kann man auch die Geeks in seinem Umfeld mit allerlei Geschenken bedenken. Die obligatorischen Franchiseartikel, wie etwa Tassen mit Logo und Sprüchen, sind da ja schon fast langweilig. Aber für den eingefleischten Fan gibt es noch andere Schmankerl, an denen er sich erfreuen kann. Das vorliegende Buch ist eines dieser Schmankerl. Pünktlich zum Fest können sich nun „Star-Trek“-Fans auf die klingonische Weihnacht freuen.

Dieses lediglich 40 Seiten umfassende Hardcoverbuch mit Schutzumschlag macht optisch etwas her und das ist die Hauptintension. Textlich fällt das Ganze dann auch etwas mager aus. Auf jeder Doppelseite stehen Illustrationen aus der Hand von Patrick Faricy, inspiriert von dem idealisierenden Stil eines Norman Rockwell, im Mittelpunkt. Der Aufbau der Seiten ist immer gleich. Auf der Linken Seite steht der Text, auf der rechten Seite findet sich eine passende vollfarbige Zeichnung.

Der Text beschränkt sich auf ein paar Zeilen in Reimform. Dabei werden übliche (oft amerikanische) Weihnachtsgebräuche klingonisch eingefärbt. Die artigen Kinder bekommen echte Klingenwaffen zum Fest und der Urvater aller Klingonen, Kahless, wird als Jesuskind präsentiert, während ehrlose und böse Kinder mit einem grässlichen Tribble bestraft werden. Es finden sich etliche Anleihen an die klingonische Kultur, die durchaus lustig sind. Gewürzter Blutwein, ein von Bird of Preys gezogener Schlitten und verhedderte Lichterketten sind nur einige der Elemente, die hier aufgenommen wurden. Man krümmt sich zwar nicht vor Lachen, aber ich konnte beim ersten Lesen auf jeder Seite schmunzeln.

Die Reime sind erwartungsgemäß keine großartige epische Lyrik. Da ich nur die deutsche Übersetzung vorliegen hatte, kann ich leider nicht beurteilen, ob die originalen englischsprachigen Verse qualitativ besser sind. Im Zweifel würde ich jedoch eine ähnliche Qualität vermuten.

Fazit: „Frohe klingonische WeiHnach’t“ ist etwas für eingefleischte „Star Trek“-Fans. Es ist gewiss keine abendfüllende Lektüre, aber es ist kurzweilig und lädt den Fan zum Schmunzeln ein. Die liebevoll gezeichneten Illustrationen zu sehen, machte mir großen Spaß. Die Verse sind keine große Lyrik, aber durchaus witzig. Auch wenn
manchmal die Maxime „Reim dich oder ich fress’ dich“ zu sehr eingesetzt wurde. Am Ende ist das Buch nach einem „echten“ Bathlet wohl das zweitbeste Geschenk, das sich ein echter Klingonenfan für unter dem Weihnachtsbaum wünschen kann. Der Preis von 14,80 Euro ist für die solide und meiner Meinung nach gelungene Verarbeitung gerechtfertigt.

Star Trek – Frohe klingonische WeiHnach’t
Begleitbuch
Paul Ruditis
Cross Cult 2014
ISBN: 978-3864254376
40 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,80


bei amazon.de bestellen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen