In diesem Buch werden die Klingonen in den Mittelpunkt der
Weihnachtsgeschichte gestellt. Viele vertraute Bräuche bekommen einen
„klingonischen“ Einschlag. Einschließlich eines Klingolaus mit ausfahrbaren
Klauen, Tribbles in den Stiefeln unartiger klingonischer Jungen und Mädchen und
der beseelten Feiertagswärme einer heißen Tasse gewürzten Blutweins. Was
braucht der Fan mehr, um in Weihnachtsstimmung zu kommen …
Es gibt schon seltsame Blüten, die ein Franchise treiben
kann. Zum Fest der Liebe kann man auch die Geeks in seinem Umfeld mit allerlei
Geschenken bedenken. Die obligatorischen Franchiseartikel, wie etwa Tassen mit
Logo und Sprüchen, sind da ja schon fast langweilig. Aber für den
eingefleischten Fan gibt es noch andere Schmankerl, an denen er sich erfreuen
kann. Das vorliegende Buch ist eines dieser Schmankerl. Pünktlich zum Fest
können sich nun „Star-Trek“-Fans auf die klingonische Weihnacht freuen.
Dieses lediglich 40 Seiten umfassende Hardcoverbuch mit
Schutzumschlag macht optisch etwas her und das ist die Hauptintension. Textlich
fällt das Ganze dann auch etwas mager aus. Auf jeder Doppelseite stehen
Illustrationen aus der Hand von Patrick Faricy, inspiriert von dem
idealisierenden Stil eines Norman Rockwell, im Mittelpunkt. Der Aufbau der
Seiten ist immer gleich. Auf der Linken Seite steht der Text, auf der rechten
Seite findet sich eine passende vollfarbige Zeichnung.
Der Text beschränkt sich auf ein paar Zeilen in Reimform.
Dabei werden übliche (oft amerikanische) Weihnachtsgebräuche klingonisch
eingefärbt. Die artigen Kinder bekommen echte Klingenwaffen zum Fest und der
Urvater aller Klingonen, Kahless, wird als Jesuskind präsentiert, während
ehrlose und böse Kinder mit einem grässlichen Tribble bestraft werden. Es
finden sich etliche Anleihen an die klingonische Kultur, die durchaus lustig
sind. Gewürzter Blutwein, ein von Bird of Preys gezogener Schlitten und
verhedderte Lichterketten sind nur einige der Elemente, die hier aufgenommen
wurden. Man krümmt sich zwar nicht vor Lachen, aber ich konnte beim ersten
Lesen auf jeder Seite schmunzeln.
Die Reime sind erwartungsgemäß keine großartige epische
Lyrik. Da ich nur die deutsche Übersetzung vorliegen hatte, kann ich leider
nicht beurteilen, ob die originalen englischsprachigen Verse qualitativ besser
sind. Im Zweifel würde ich jedoch eine ähnliche Qualität vermuten.
Fazit: „Frohe klingonische WeiHnach’t“ ist etwas für
eingefleischte „Star Trek“-Fans. Es ist gewiss keine abendfüllende Lektüre,
aber es ist kurzweilig und lädt den Fan zum Schmunzeln ein. Die liebevoll
gezeichneten Illustrationen zu sehen, machte mir großen Spaß. Die Verse sind
keine große Lyrik, aber durchaus witzig. Auch wenn
manchmal die Maxime „Reim
dich oder ich fress’ dich“ zu sehr eingesetzt wurde. Am Ende ist das Buch nach
einem „echten“ Bathlet wohl das zweitbeste Geschenk, das sich ein echter
Klingonenfan für unter dem Weihnachtsbaum wünschen kann. Der Preis von 14,80
Euro ist für die solide und meiner Meinung nach gelungene Verarbeitung
gerechtfertigt.
Star Trek – Frohe klingonische WeiHnach’t
Begleitbuch
Paul
Ruditis
Cross Cult
2014
ISBN:
978-3864254376
40 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,80
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