Ein altes Schiffswrack gibt der Sternenflotte große Rätsel
auf. Zusammen mit dem legendären Scotty von Kirks Enterprise und einem Schiff
voller Ingenieure macht sich Geordi La Forge auf, das Rätsel zu lösen. Aber das
ist nur der Auftakt zu einem größeren Abenteuer …
Der Verlag hat hier eigentlich zwei Bände in diesem Buch
vereinigt, die quasi einen Ausflug La Forges von der Enterprise-E bedeuten. Der
siebte Band des „TNG“-Relaunches lässt nur wenig Platz für Captain Picard.
Dieser bekommt nur am Anfang und am Ende einen jeweils recht kleinen Auftritt.
Stattdessen nehmen Geordi La Forge und Scotty die Hauptrollen ein.
Ein Schiffswrack der NX-Klasse, die Intrepid, wird zufällig
im Raum treibend gefunden. Das Schiff gibt eine Menge Rätsel auf. Deshalb
entsendet die Sternenflotte die U.S.S. Challenger, die von niemand Geringerem
als Scotty befehligt wird. Auf dem Schiff tummeln sich jede Menge Ingenieure,
die dem Fan ein Begriff sind. Die Besatzung wurde aus allen Ecken der Galaxis
zusammengezogen. Das kommt nicht nur den Charakteren im Buch seltsam vor.
Selbst für „Star Trek“ schien es mir zu weit hergeholt, dass sich der unter
Transporterphobie leidende Reginald Barclay von einer Mission im
Gamma-Quadranten extra herbeamen lässt. Das hätte man sich schenken können.
Ansonsten geht es quer durch den Franchise. Ob es nun Nog
von DS9 ist oder Guinan, die U.S.S. Challenger hat einfach zu viel namhaftes
Personal an Bord. Die Fans werden zwar wissend nicken, ein Neuling im Franchise
aber wird ob der vielen Anleihen auf verschiedene Episoden der Fernsehserien
und Filme und der in der Zwischenzeit erschienenen Bücher leicht überfordert
sein. Nur wenige werden sich zum Beispiel an Berlinghoff Rasmussen erinnern,
der im ersten Teil des Buches eine wichtige Rolle spielt. Auch Leah Brahms
dürfte nur den eingefleischten Fans ein Begriff sein. An der Darstellung der
einzelnen Charaktere habe ich nichts zu bemängeln, der Autor kann diese recht überzeugend
in Szene setzen. Dreht sich der erste Teil noch um das Wrack der Challenger, so
spielt die Ursache für das Verschwinden des Schiffs im zweiten Teil
„Möbius-Reise“ eine zentrale Rolle. Aber auch ein paar altbekannte Feinde der
Föderation haben ihre Finger im Spiel und wollen die Situation zu ihrem Vorteil
nutzen.
Die Auflösung der Handlung, welche sich unmittelbar an die
des ersten Teiles anschließt und die Besatzung der Challenger über die Grenzen
der bekannten Galaxie hinausführt, ist für meinen Geschmack sehr gut gelungen,
und trotz seines enormen Umfangs, wird der Roman an keiner Stelle langweilig.
Fazit: McIntee hat in die beiden Teile dieses Bandes einfach
ein wenig zu viel gepackt. Hier tummeln sich zu viele namhafte Charaktere, die
vielversprechendem neuem Personal fast schon die Möglichkeit nehmen, sich zu
entfalten. Trotzdem gelingt es ihm jeweils, einen schlüssigen Plot zu
entwerfen. Die Lösungen fallen entsprechend spektakulär und dramatisch aus und
versöhnen mich auch mit der holprigen Handlung, die streckenweise unter zu
vielen Subplots leidet. Und auch diesmal scheint es so, dass für ein paar alte
Charaktere der letzte Vorhang gefallen ist. Ob dem wirklich so ist, bleibt
abzuwarten.
Star Trek TNG (The Second Decade 07): Von Magie nicht zu
unterscheiden
Film/Serien-Roman
David A.
McIntee
Cross Cult
2013
ISBN: 9783864252938
505 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 14,80
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